Gemet - das vermeintlich jüngste Familienmitglied
Letzten Monat haben Sie an dieser Stelle einen kurzen Einblick erhalten in den Beginn und besondere Meilensteine im Leben der Braun Metall Vertriebs GmbH. In diesem Monat lernen Sie die gemet GmbH technical adhesive foils näher kennen. Die gemet begann 1995 unter dem Namen gemet GmbH ihr Leben als ein reines Handelshaus für Lager- und Streckengeschäfte mit Kupfer- Kupferlegierungen und Aluminiumfolien. Für die Braun Metall Vertriebs GmbH und später insbesondere für die Braun GmbH Folien-Prägetechnik fungierte die gemet als Lagerhalter.
Der Kauf einer Pulverbeschichtungsanlage 2021 war für uns ein Schritt in Richtung Zukunft und gleichzeitig Geburtsstunde der gemet GmbH technical adhesive foils. Wie der Firmenname anklingen lässt, ist die gemet im Stande technische Folien mit einer Kleberschicht auszurüsten. Dies kann in Form von aufgesiegelten Pulvern geschehen oder durch unterschiedlichste Klebefolien. Ebenso können neben Laminierungen auch Kaschierungen ausgeführt werden. Diese Pulverkleber sind je nach Zusammensetzung in der Lage bei höheren Temperaturen stabil zu bleiben, vorteilhaft z.B. beim Einsatz in modernen Motoren, wo es durch kompaktere Bauweise zu immer höherer thermischer Belastung der verwendeten Bauteile kommt.
Unsere Kunden genießen zudem den Benefit größtmöglicher Flexibilität. Sonderbedarfe können in kürzester Zeit gemeinsam entwickelt und direkt produziert werden. Ebenso Kleinbedarfe nach Absprache. Machbar ist die Ausrüstung unterschiedlichster Metalle und Stärken mit Pulvern, Vliesen und/oder Folien. Für weitere Informationen zu Einsatz- und Produktionsmöglichkeiten, sprechen Sie uns gerne an. Der hohe Grad an Eigenleistungen in diesem Prozess ermöglicht uns eine in vielerlei Hinsicht effiziente Produktion. Durch die Ermittlung genau benötigter Klebermengen sowie punktgenaue Bepulverung erzielen unsere Kunden wirtschaftliche und ökologische Vorteile.
Die Umorientierung der Gemet von einem Handelshaus in eine Produktionseinheit mit eigener Beschichtungstechnik bietet uns innerhalb der Unternehmensfamilie die Möglichkeit, bestehende Produkte zu verbessern, neue Produkte mit unseren Kunden zu entwickeln und neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Einen spezifischeren Einblick in den Mikrokosmos gemet innerhalb des Braun Universums gibt Anwendungsingenieurin Liu Yan Mao, die unser Team seit 2021 bereichert:
Frau Mao, ganz direkt gefragt: Was tun Sie für die gemet bzw. was setzen Sie um?
Als Ingenieurin für Anwendungstechnik bin ich der Neuzugang in der Firma, die als neuer Bereich bei Braun gegründet wurde. Als große Aufgabe wurde aufgetragen den Arbeitsbereich, unter anderem ein Labor, aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Die Geschäftsführung hat sich zum Ziel gesetzt den Familienbetrieb breiter aufzustellen, um einen starken Marktauftritt zu sichern. Die Umsetzung des Bereichs liegt darin, neue Produkte und Prozesse zu finden und uns in bisher fremden Feldern mit unserem Know-how einzugliedern. Konkret wird experimentell im Labor ermittelt, wie ein Produkt bei Prozessbedingung effizient umgesetzt werden kann. Dafür werden im kleinen Maßstab ressourcenschonend Prozessparameter optimiert, um im weiteren Schritt ein Scale-up durchzuführen und auf der Kaschieranlage abzubilden.
Welche Ideen oder Projekte gibt es momentan in Ihrem Bereich?
Ein brandaktuelles Projekt ist der Aufbau des Labors, mit dem wir zukünftig unsere eigenen Analysen und Experimente durchführen können und dadurch selbständiger werden. Da bisher ein Labor in dieser Ausführung nicht vorhanden war, musste von Null aufgebaut werden. Ein weiteres Projekt ist die Marktrecherche. Wir sind bisher stark im Hitze- und Schallschutz Bereich im Automotiv vertreten, doch sind diese Themen nicht nur in der Automotivesparte relevant. Wir versuchen unsere langjährige Expertise in der Metallverarbeitung und 3D-Umformung von reinen Metallen und Metallverbunden zu nutzen um unter anderem Hitze- und Schallschilde in alle Bereiche, in denen diese benötigt werden, zu liefern. Außerdem wollen wir out of the box denken und uns außerhalb unserer Komfortzone mit NE-Metallen in Nichtmetall-Gebieten aufstellen. Wir werden sehen, wo uns die Suche hinführen wird. Es bleibt also spannend!
Was passiert mit Ihren Ideen oder Kundenanliegen hier im Haus?
Zunächst werden alle Ideen in einem Team zusammengetragen, dabei hängt die Entwicklung sehr eng mit dem Vertrieb zusammen. Mit deren Hilfe nimmt das Tempo für die geplanten Projekte zu, da sie die Kundenakquise anführen, den Kundenkontakt pflegen und somit einen sehr guten Marktüberblick haben. Anschließend wird die Machbarkeit und das Marktvolumen der Ideen beurteilt. Der nächste Schritt läge darin, diese Ideen im Labormaßstab zu testen und die Prozessparameter im gleichen Zug zu ermitteln. Wenn das zu unserer Zufriedenheit funktioniert, wird der Prozess auf der Kaschieranlage mit kleinen Produktionsmengen durchgeführt. Nach einer weiteren Beurteilung der Ergebnisse würde das Produkt freigegeben werden. Die Ideenfindung und Ausführung werden von der Geschäftsleitung stark vorangetrieben, es wird jede Idee geprüft, besprochen und bei Potential als Projekt aufgenommen.
Welche Potenziale sehen Sie mit den technischen Gegebenheiten und denkbaren
Erweiterungen?
Durch die Neuanschaffung der Kaschieranlage haben wir ganz andere Möglichkeiten, als wir sie bisher hatten. Wir können nun neue Produkte in Eigenregie herstellen und direkt Einfluss auf den Prozess nehmen. Bestehende Produkte können somit, sinnvoll ergänzt oder verbessert werden. Ebenso ist eine zusätzliche Kapazität vorhanden, um Engpässe zu kompensieren. Aktuell wird die Anlage stetig verbessert, z.B. mit weiteren Abwicklungen und einfacher Prozessführung, damit bei ausgelastetem Produktionsplan zukünftig ein Zukauf der artgleichen Anlage getätigt werden kann.